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26.05.2022 08:20 Alter: 2 yrs

Spielbericht des TSV Wiesental gegen den Vfr Kronau


PVESTATE GmbH Dennis Seiberth präsentiert den Bericht zum Spiel gegen den VfR Kronau

 

Nach dem hart umkämpften aber schlussendlich verdienten Heimsieg gegen Odenheim ging es für unsere Mannen vergangenen Sonntag nach Kronau. Wiedermal hieß es blau-weiß gegen blau-weiß. Es war klar woher der Wind wehte: der zweite Platz sollte weiter gejagt werden. Die 12er von der anderen Seite des Seppl-Herberger-Ringes wollte man weiter unter Druck setzen und gleichzeitig auf einen Fehler der Rivalen lauern.

 

Es war wieder Sonntagmittag, die Glocken der Kronauer Kirche schlugen 15 Uhr und die Spieler standen auf dem sauberen Grün des VfR. Die Außentemperaturen meinten es mal wieder gut mit den Spielern und so waren die Aussichten, einen neuerlichen Sonnenbrand zu vermeiden, bei den helleren Haut-Typen wie Galieni, Leitz und Federolf bestens. Mancher Fan wunderte sich über einen Ronecker, der sich partout nicht innerhalb des Spielfeldes bewegte, was allem voran an seiner Debattierfreudigkeit eine Woche zuvor lag, woraufhin er in der letzten Minute den dunklen Karton gezeigt bekam und so zu einer Zwangspause verdonnert wurde. Sei es drum! So musste man seit langem mal wieder auf beide Mittelfeldmotoren Kolb/Ronecker verzichten.

 

Getreu dem Motto „Auftreten mit Herz, Kampf, Leidenschaft“ spielten unsere Männer von Beginn an bissig und schreiend nach vorne. Der alleinige 6er Blüm nahm die Zügel in die Hand und lenkte von der Schaltzentrale aus seine Mitspieler. Es gab einige Möglichkeiten durch Fernschüsse von Galieni, welcher aber auch beim vierten Versuch den Radar noch nicht richtig einstellen konnte und ein bis zwei Bälle gezielt in die „Box“, welche jedoch bis dato keinen Abnehmer fanden. So war es Minute 22 als Leitz den Ball links außen am Fuß hatte, seine Gegenspieler wie eins in 2006 David Odonkor zu Slalomstangen degradierte und in Franck-Ribery-Manier (auch optisch kaum ein Unterschied) auf Höhe des Strafraumecks nach innen zog. Von dort aus schloss er ab und traf mit viel Gefühl in den rechten oberen Knick des Tores. Da war das Ding, der TuS führte 1:0. Danach lief man in eine Sturm-und-Drang-Periode der Kronauer. Mehrmals musste unser Keeper Heger, trotz vorabendlichem Weinschorle-Vergnügens, Feuerwehrmann spielen und rettete den TSV somit vor dem Ausgleich.

 

Die 45. Minute brach an und Wadenbeißer Fichtner war gedanklich schon in der Halbzeit, weshalb er seine Füße beim Abspiel nach vorne nicht sortiert bekam und der Ball dadurch dem Kronauer auf der linken Seite vor die Beine fiel. Man merkte sofort, er wollte die Situation unbedingt wieder grade biegen und stieg leider etwas zu motiviert im Strafraum gegen die Nummer 14 des VfR ein. Ein Aufschrei des Gegenspielers, ein Pfiff des Schiris und die Chance den Ausgleich durch einen Elfmeter zu erzielen. Schlegel nahm sich diesem an und überwandt den zuvor stark parierenden Heger, auch wenn dieser sogar noch mit den Fingerspitzen am Ball war, diesem aber nur den letzten Drall ins Eck geben konnte.

 

Nach der Halbzeit ging es sofort mit Offensivfußball der Tusler weiter. Leitz, noch am Überlegen, welcher sein starker Fuß sei und wieder auf der linken Außenbahn am Wirbeln, bugsierte dieses Mal mit links den Ball in die Gefahrenzone, in der sich Stassen nach oben schraubte und gezielt ins rechte Eck traf. Die Kronauer skandierten lautstark Abseits und taten ihren Unmut wie so häufig in diesem Spiel dem inkonsequenten Schiedsrichter kund. Immerhin und zum Trost: nach aktuellem Stand werden sie sich im nächsten Jahr nicht mehr über die Leistung der Linienrichter aufregen müssen, denn in der A-Klasse gibt es diese nicht. Motiviert vom 2:1 in der 50. Minute kam man in der 55. Minute mit einem weiteren Vorstoß durch Vogt in den Strafraum. Hier sehr kühn durch „Joshi“ die Übersicht behalten und quer auf Kreisliga-Ronaldo Köhler gelegt, der den Ball im Fallen ins Tor der „Kronema“ stocherte. Damit stand es 3:1 und man könnte meinen, das Ding würde in ruhigere Fahrwasser kommen; entspannt heimschaukeln das Ding und fertig. Denkste, nicht mit dem TSV der Saison 2022!

 

Danach kam nämlich wieder der VfR an den Drücker. Die Kronauer hatten wieder mehr Spielanteile, chippten einen Ball hinter die Abwehrkette Fichtner/Federolf, Offensiv-Mann Benz nahm die Kugel in vollem Lauf auf und umkurvte Heger zum 3:2. Das Zittern und Bangen der Ronecker-Elf war zu erkennen, so war es nur eine Frage der Zeit bis sich für die Kronauer die Chance zum 3:3 ergab. Wer fleißig aufgepasst hat, erinnert sich noch an die 45. Minute, in der Fichtner einen Elfer verursachte. Federolf dachte sich daher, es könne wohl nicht angehen, dass sein IV-Partner ihm den Rang abläuft. Eine Erwähnung im Spielbericht wäre ja wohl noch zu packen. In Minute 70 ergab sich die heiß begehrte Gelegenheit. Unser Abwehryoungster Federolf, seit neustem auch unter dem Namen Elferrolf bekannt, ging ins Laufduell mit Kilic und wurde von diesem heruntergerissen. Klares Offensivfoul. Doch der Schiri, offensichtlich durch die gleichen Vereinsfarben irritiert, entschied auf Strafstoß. Das Fazit war klar, der Schiri müsse noch Standgas vom Hambrücker Maibockfest am Vorabend haben! Diesmal durfte Brenner ran und entschied sich für die rechte Ecke. Heger – intuitiv wie ein Jedi-Ritter – landete genau zur rechten Zeit, entschärfte den Elfer und hielt somit das 3:2 fest. Wunderbar! Für den Moment zumindest…

 

Die Nerven auf der Bank des TSV lagen blank, es hielt keinen mehr auf den Sitzen und jeder stand am Spielfeldrand. Mit Schweikert kam ein Eigengewächs in die hitzige Partie, das im Zentrum mit Robustheit für mehr Stabilität sorgen sollte. Sehr undankbarer Zeitpunkt wie schon eine Woche zuvor und man merkte den Herzschlag des Jungen bis an die Seitenlinie, doch er machte wie gegen Odenheim seine Hausaufgaben sehr ordentlich!

 

In der 90. Minute holte der VfR die altbekannte Brechstange raus und agierte nur noch mit langen Bällen. Einer davon fand mit Schlegel einen Abnehmer. Nach mustergültiger und in seiner Spielerkarriere vermutlich einmaliger Ballannahme schoss er zum Ausgleich ein. Der TuS von heute gab sich allerdings nicht auf und mobilisierte nochmals alle Kräfte. Machauer aka Mino Tachauer setzte über links extrem gut nach und gewann den Zweikampf gegen den nicht mehr ganz so frischen Rothardt. Mit ganz viel Auge legte er den Ball in den Lauf des heranstürmenden Vogt. Vogt, vermutlich genau so sehr im Tunnel wie die Bobmannschaft Jamaikas beim Film Cool Runnings, schob die Kugel am Torwart vorbei und brachte die TuS Anhänger in Jubelekstase. 4:3 in der 93. Minute. Der Lucky-Punch war dieses Mal vom TSV gesetzt und bescherte Coach Ronecker einen Glücksspritzer in der Hose.

 

In den letzten Momenten der Nachspielzeit wurde mit allen noch vorhandenen Kräften gekämpft und somit der Sieg über die Zeit gebracht. Es stand der nächste Auswärtssieg in der Fremde und aufgrund der patzenden Zwölfer ein zweiter Tabellenplatz zu buche.

 

Der traditionelle Siegeskreis wurde durch alle TSV Spieler ob verletzt, pausierend, gesperrt oder einfach nur nervlich völlig erschöpft, gebildet und der Schlachtruf „Wir sind vom TuS, vom TuS, vom TuS aus Wissedal“ mit Inbrunst gegröhlt. Den Kronauern ist an hiesiger Stelle nur zu raten, lieber vor der eigenen Haustür zu kehren, mehr mit Klasse anstatt körperlicher Masse in Form von rüder Spielweise zu agieren und vor allem weniger mit dem Schiedsrichter und den gegnerischen Fans zu diskutieren. Denn wir sind immer noch auf dem Sportplatz, auf dem es sich um das „Runde muss ins Eckige dreht“ und nicht im Bundestag, in dem es ums Debattieren geht. Daher war es auch nicht unerwartet, dass so mancher Fan des TSV vom Spiel- und Argumentier-Stil der Kronauer sehr genervt war und kurzerhand ein kleines „Absteiger“ in die Runde gerufen wurde. Trotz allem ist man beim TSV sportlich und wünscht dem VfR viel Erfolg für die letzten beiden Spiele – nicht ganz ohne Eigennutz, denn diese packenden Spiele würde man in der kommenden Saison sicher vermissen; und den kurzen Anfahrtsweg verglichen mit bspw. Menzingen *hust*…

 

Im Vorspiel der beiden zweiten Mannschaften blieben die Punkte gänzlich in Kronau. Mit 3:0 verloren eigentlich gut aufgelegte Salmaz-Jungs das Match trotz Überlegenheit nach Spielanteilen und Chancen. Leider konnte man diese nicht verwerten und hofft für die letzten Spiele auf die Rückkehr treffsicheren Personals wie Kapitän Fischer. Jetzt nochmal Gas geben und die Runde sauber abschließen - auffi!

 

Vorschau für Samstag, den 28.05.2022 – TSV Wiesental vs. TSV Rheinhausen

15:30 Uhr – B-Teams / 17:00 Uhr - A-Teams

Im Anschluss „offener Mannschaftsabend“ mit Live-Übertragung des CL-Finales, zu dem wir gerne zahlreich begrüßen!